Moin zusammen!
Seit ein paar Tagen ist eine Fuji X-E1 bei mir eingezogen und ich bin munter am herumprobieren, was mit diesem so analog wirkenden Gerät alles geht. Vor allem interessiert es mich, ob die JPEGs ooC tatsächlich so toll sind wie vielerorts behauptet wird. Angedacht habe ich nämlich, dass die X-E1 auf Reisen/Ausflügen/Familienevents meine bisherige Standardkombi aus Canon 5D Mk III und 4,0/24-105mm ersetzt.
Gestern hatte ich nur ein bisschen Langeweile und hab‘ einfach mal die X-E1 aus dem Schlafzimmerfenster gehalten und ein Bildchen geknipst. Anschließend habe ich das Gleiche mit der 7D Mk I gemacht. Beide Objektive mit Bl. 5,6, ISo 200, Zeit irgendwo bei einer 1/125 sek.:
Links seht Ihr das Bild der Canon, rechts das der Fuji – gar nicht einmal so weit voneinander entfernt. Der Bildstil Neutral der 7D Mk I produziert sie in den Standardeinstellungen bei eingeschalteter automatischer Belichtungsoptimierung (auch auf Standard) und automatischem Weißabgleich einen leicht warmstichigen Asphalt. Die X-E1 ist im Filmsimualtionsmodus „professioneller Negativfilm/Standard“ bei automatischer Dynamikbereichswahl und ebenfalls automatischem Weißabgleich etwas neutraler im mittleren Grau. Ansonsten fallen die Unterschiede in den Farben (Gelb, Grün und Braun) nicht sofort ins Auge. O.k., nun ist dieses Motiv im schmuddeligen Januar-Wetter vielleicht auch nicht so supergut geeignet etwas über Kontrast- und Farbwiedergabe von verschiedenen Kameras heraus zu finden – sagte ich, dass ich Langeweile hatte? 😉
Die Überraschung kam, als ich in die Bilder hineinzoomte:
Links wieder Canon, rechts Fuji – links Matschepampe, rechts Knackschärfe! So einen krassen Unterschied hätte ich jetzt nicht erwartet. Ja, das Bild der Canon ist mit einem Zoom gemacht, aber doch mit einem der besten die für APS-C bei Canon zu bekommen sind. Dazu noch bei mittlerer Blende und mittlerem Brennweitenbereich, vom Stativ und ohne Stabi – puh, alles andere als überzeugend!
Nachdem sich das Entsetzen über die miese Bildqualität der Canon-„Scherbe“ gelegt hatte, bin ich dann weiter auf die Suche nach Unterschieden in der Bildwiedergabe gegangen:
Links bei Canon sind die Schatten tief Schwarz, während sie rechts bei Fuji irgendwie neblig aufgehellt erscheinen – jedenfalls bei 3:1. In der 300% Ansicht ist das sicherlich kein Pluspunkt für die Fuji, wenn ich mir aber das Gesamtbild anschaue, dann macht die Bildanmutung der Fuji tatsächlich – besonders in den dunkelsten Schattenbereichen – einen natürlicheren Eindruck auf mich.
Das war jetzt nur ein erster Test/Vergleich, weitere werden sicher folgen (auch mit der 5D Mk III und dem 24-105er). Aber schon jetzt bin ich sehr von den JPEGs der X-E1 angetan – von der Qualität der Optik einmal ganz abgesehen!
Bleibt munter, Euer
Jörg
ich bin eigentlich markenneutral (habe Canon, Nikon, Fuji und Samsung), dennoch hat mich Fujifilm in Sachen Qualität, Rauschverhalten vollkommen überrascht. Seit dem lasse ich die fette Nikon immer öfters zu Hause stehen. Interessant wäre ein Vergleich bei gleichen Brennweiten und gleichen Blenden.
Gruss Oliver
Moin Oliver,
danke für Deinen Kommentar.
Wirklich identische Kombis von Canon und Fuji habe ich nicht. Aber ich werde sicherlich noch einmal die 5D Mk III mit dem Canon 4,0/24-105er, dem Tamron 2,8/24-70er und die 1D Mk IV mit dem 1,4/24er vergleichen.
Aber letztendlich geht es mir gar nicht so sehr um die Abbildungsleistung (mit der war ich bis jetzt im Großen und Ganzen immer zufrieden) sondern mehr um die – möglichst natürliche – Bildanmutung direkt aus der Kamera. Denn die X-E1 soll ja meine „Immer-dabei-Kamera“ werden – ohne das ich noch viel in LR korrigieren muss.
Die Blenden waren übrigens gleich. Du meinst sicherlich die Lichtstärke?
LG Jörg