Moin zusammen!
Nachdem ich zwei Tage mit den Thrombosestrümpfen überbrückt habe, ergab sich heute in meinem Therapieplan eine Lücke, die ich für die Beschaffung von richtigen Kompressionsstrümpfen nutzen wollte. Ein Sanitätshaus liegt unweit der Klinik und das Zeitfenster hätte locker gereicht, um die kurze Strecke zu Fuß zurückzulegen. Aber irgendetwas riet mir dann doch mein kleines Auto zu nehmen, gute Entscheidung. Die Filiale des Sanitätshauses Möller ist nämlich wegen Corona zur Zeit geschlossen, wie ein Schild an der Tür verkündete. In der Zentrale oder einer weiteren Filiale würde mir aber geholfen werden, stand da weiter. Okay, Zentrale klingt gut, dann dahin. Einmal quer durch den Ort, bei der Zentrale um Einlass gebeten und schon klärte mich eine nette Dame darüber auf, dass die Zentrale eigentlich die Werkstatt sei. Alles was ich begehren würde befände sich bei Adresse Nummer drei. Wieder ins Auto, zurück in die Innenstadt, die ich gerade durchfahren hatte, und dann war ich am Ziel. Und wie! Eine sehr freundliche und kompetente Dame nahm meine Beine in Augenschein, war einigermaßen entsetzt und dokumentierte den Zustand meines rechten Unterschenkels sofort fotografisch. Dann klärte sie mich darüber auf, dass die Art der Kompressionsstrümpfe, wie ich sie verordnet bekommen hatte, nur eine weitere Notlösung wären. Da gäbe es bessere Möglichkeiten, sie würde mir einen Entsprechenden Vorschlag für meinen Hausarzt mitgeben. Aber bis die da wären und bevor ich weiter in den Thrombosestrümpfen herumlaufe, würden die Kompressionsstrümpfe vom Rezept es tun. Sprach‘s und vermass mich, suchte unter einer Vielzahl Kartons den richtigen heraus, bestrumpfte mich und gab mir noch allerlei Tipps, wie ich am besten mit der störrischen Strickware umzugehen hätte. Einer davon war beim Anziehen gummierte Gartenhandschuhe zu tragen, damit ich den Stoff überhaupt zu fassen bekomme.
Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, schaue ich auf meine nackten (und natürlich hochgelegten) Füsse und bin einigermaßen begeistert: Blutgefäße auf dem Rücken des linken Fusses treten wieder deutlich hervor! Rechts hingegen zieren sie sich noch ein wenig, aber auch der Fuß und Unterschenkel haben deutlich an Volumen eingebüßt. Auch das Gefühl der schweren Beine ist einer neuen Leichtigkeit gewichen. Sehr coole Sache!
Und noch eine gute Nachricht. Zwar hätte die Auswertung des 24-Stunden-Blutdrucks eine leichte Hypertonie ergeben, insgesamt gebe es aber keinen Grund zu Annahme, ich hätte eine Rechtsherzinsuffizienz. Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher: Habe ich die Sorge gegenüber meiner Bezugstherapeutin früher schon einmal geäußert oder liest hier jemand mit? ????????
Ein Lob und eine dickes Danke muss ich noch an das Team meiner Hausarztpraxis Mühlenbrücke loswerden. Nachdem ich die Vorschläge zu den optimalen Strümpfen nach Neumünster gefaxt habe, wurden alle Rückfragen direkt mit dem Sanitätshaus geklärt, alle Rezepte per Fax und Briefpost auf den Weg gebracht. Ich muss nur noch ins Sanitätshaus kommen und alles ist vorbereitet! Erstklassig, danke.
Habt alle ein schönes Wochenende und bleibt munter!