Moin zusammen!
An meinem letzten Therapietag hatte ich ein Einzelgespräch in der Ernährungsberatung. Das war sehr interessant und ebenso überraschend. Ich hatte mir ja für die fünf Wochen vorgenommen nur das zu Essen, was mir seitens der Klinik angeboten wird. Daran habe ich mich auch gehalten. Mit den Mengen beim Mittagessen bin ich immer gut klar gekommen, nach dem Essen war ich satt. Einmal habe ich mir „das Dünne“ von einer Gemüsesuppe nachgeholt, einmal die Nudeln mit Bolognese nicht ganz aufgegessen. Frühstück und Abendbrot musste ich mir selbst einteilen. Morgens gab es, wenn nicht die leckeren kleinen Vollkornbrötchen angeboten wurden, immer einen Teller Müsli mit Milch, abends drei, vier Scheiben Roggenmischbrot (ich erwähnte es bereits mehrfach). Beim Belag war ich nicht sparsam: Ich habe die Wurst- und Käsesorten nach ihrem Geschmack und nicht nach ihrem Fettgehalt ausgesucht. Außerdem war das Brot gut unter dem Aufschnitt verborgen – also auch hier keine Rücksicht auf Verluste. Getrunken habe ich in den fünf Wochen – neben zwei Bechern Pfefferminztee und zwei Gläsern Maracujaschorle – nur Leitungswasser, gerne mit einem Schuß Zitronensaft.
Okay, warum erzähle ich euch das in so epischer Breite? Weil heute in der Beratung herauskam, dass es zu wenig (!) war. Und zwar nicht nur, wenn ich mein Übergewicht hätte halten wollten sondern sogar, wenn ich eine Gewichtsreduzierung auf unter einhundert Kilogramm anstreben würde (was ja nicht die primäre Idee des Aufenthaltes war)! Im Schnitt habe ich ungefähr 2400 kcal zu mir genommen. Um ein Gewicht von 99 Kg zu halten, müsste ich etwa 2500 bis 2700 kcal zu mir nehmen – ohne Sport! Hätte ich das gewusst, wäre ich vielleicht doch schwach geworden und hätte mir den einen oder anderen Eisbecher reingedrückt. 😉
Insgesamt war das eine sehr angenehme Erfahrung festzustellen, dass, wenn ich langsam genug und auf die Mahlzeit konzentriert esse, ich mich sehr wohl auf mein Sättigungsgefühl verlassen kann. Hektisches Herunterschlingen unter Zeitdruck und ohne Konzentration auf das Essen überrumpelt meine Selbstregulation, das also gilt es zukünftig auf jeden Fall zu vermeiden!
Das Tagesmotiv kam übrigens auf der Müritz vorbeigepaddelt als ich mir nach dem Abendessen die Sonne auf den Bauch scheinen ließ.
Bleibt munter!