Moin zusammen!
Mein Tag begann mit dem Termin bei der Betriebspsychologin in Pinneberg. Auf dem Weg dahin habe ich, wie ich es gerne tue, wenn ich allein im Auto bin und die Fahrt Richtung Hamburg geht, NDR 90,3 im Radio angemacht. Neben schöner Musik – so alt, dass ich sie mitsingen konnte – kam ein Beitrag über einen Mitarbeiter des Senders, der gelegentlich in seiner Gemeinde im Gottesdienst predigt. Nun fallen die Gottesdienstes ja bis auf weiteres aus, womit er sich aber nicht abfinden wollte und so entschloss er sich seine Predigt in der Kirche in Lübeck Genin mit dem Handy aufzunehmen und ins Netz zu stellen. Es soll in dieser Zeit keiner ohne zumindest geistlichen Beistand bleiben. Die Idee erzählte er im Freundeskreis. Einer seiner Freunde – ein professioneller Filmemacher – fand die Idee von der Online-Predigt super. Das mit der Handykamera weniger und brachte seine Geräte nebst Drohne mit zur Kirche, um die Aktion entsprechend in Szene zu setzen – Luftbildaufnahmen inklusive. Außerdem fand sich noch ein Flötist der Elbphilhamoniker ein, um für die musikalische Begleitung zu sorgen. Heute morgen gab es wohl schon über 20.000 Klicks auf diesen Beitrag (den ich selber leider noch nicht im www. gefunden habe, aber ich recherchiere weiter).
Warum ich das erzähle? Weil ich – wie gestern mit dem Bild vom Lieblingsmenschen und mir – ein kleines Gegengewicht zu der Flut von Hiobsbotschaften setzen möchte. Natürlich ist die Situation gerade schlimm und ja, sie wird noch schlimmer werden, aber lasst uns doch trotz allem das Positive nicht übersehen. Wir haben uns, wir können zeigen, dass wir zusammenstehen, wir können – bei allem Leid, das vielleicht noch kommen wird – verbundener aus der Pandemie hervorgehen als wir es uns im Augenblick noch vorstellen können. Diese Hoffnung stirbt in mir nicht!
Vielleicht lässt mich auch das Gespräch mit der Betriebspsychologin so hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Sehr geschickt hat sie mir „die Bälle zugeworfen“ (so nannte sie es), damit ich eine Lösung für meine Sorgen und Nöte finde. Diese Lösung konnte ich heute das erste Mal aussprechen und für mich annehmen. Zu gegebener Zeit, wenn alles etwas konkreter wird, werdet ihr an dieser Stelle als erste Näheres erfahren. Veränderungen bedeuten Schritte auf unbekanntem Terrain, es heißt also nichts zu übereilen. Aber auf der Rückfahrt, bei strahlendem Sonnenschein, merkte ich erst, welch eine Last von mir abgefallen ist!
Das Tagesbildchen mit seinen leeren Vorratsbehältern habe ich quasi als Trotzreaktion auf die immer noch anhaltenden Hamsterkäufe gemacht. Wir können vielleicht noch eine Pizza oder einen Blechkuchen backen, aber geraten wir deshalb in Panik? Nein und ihr solltet es auch nicht tun! Bleibt zu Hause, bleibt gelassen und kümmert euch umeinander. Wenn jemand meine Hilfe braucht, ihr wisst ja, wie ihr mich erreicht.
Munter bleiben!