Moin zusammen!
Am 6. Februar findet in der Holstenhalle die alljährliche Schulmesse statt. Die Messe, auf der sich alle weiterführenden Schulen in Neumünster den aktuellen Viertklässlern präsentieren, die sich für ihre Zeit nach den Sommerferien eine neue Schule aussuchen müssen. Für die Schulen ist es immer ein bisschen ein Schaulaufen, alle putzen sich – mehr oder weniger stilsicher – heraus, um für möglichst gute Anmeldezahlen zu werben – oder zumindest den Kids und Eltern einen Besuch des schulinternen Infotags schmackhaft zu machen. Regeln gibt es dabei nicht. Okay, alle Kombattanten müssen die Messe überleben und auch Kollateralschäden beim Publikum sind nicht gern gesehen, ansonsten heißt es gerne „protzen und blenden“. Da wird dann schon mal eine Popkornmaschine in Stellung gebracht, mit einem 3D-Drucker geprahlt oder eine Armee an Lego-Robotern in Marsch gesetzt, was mit der schulischen Realität aller SuS dieser Lehranstalt herzlich wenig zu tun hat (was bei der Popkornmaschine ja sogar zu begrüßen ist). Vielmehr stellen sich viele dieser beworbenen Projekte bei Nachfragen als Blendgranaten heraus, die zwar durchaus stattfinden, aber nie in die Breite der gesamten Schülerschaft getragen werden. Das alles hat an den meisten Schulen immer eher AG-Charakter.
Die Freiherr-vom-Stein-Schule ist da – und in noch vielen weiteren Aspekten – anders: Wenn wir unsere von SuS handgefertigten Marmeladen verschenken werden, dann mit dem Hinweis, dass alle Lernenden an der Stein-Schule in ihrer Schullaufbahn mehrfach in der Küche, im Bistro und im Schulgarten ganz praktische Dinge lernen werden. Genauso hängt das Bild vom Digitalen Kreativraum nicht am Messestand, weil die Schule eine Foto- oder Video-AG hat sondern weil Raum und Ausstattung allen SuS immer zur Verfügung stehen, für all ihre Projekte. Während es bei den anderen Schulen darum geht ihre Leuchtturmprojekte ins beste Licht zu rücken (best practice), geht es an der Freiherr-vom-Stein-Schule immer darum alle am Schulleben Beteiligten dazu zu ermutigen etwas Neues auszuprobieren, kreativ zu sein, neue Lösungen zu finden (next practice). Das wird von außen oft kritisch beäugt und die Beteiligten setzen sich der Gefahr von Fehlschlägen aus, doch nur mit neuen Ideen lassen sich Probleme, von denen wir jetzt noch gar nicht wissen, wie sie sich einmal unseren Kindern darbieten werden, lösen. Im Internet habe ich zu diesem Thema den Vergleich von der – mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen – Hochsprungtechnik „Straddle“ zum „Fosbury-Flop“ gefunden: Die beste Technik, um über eine möglichst hohe Latte zu springen war lange Jahre der Straddle. Sie wurde immer weiter verfeinert und letztlich ging es bei den Athleten nur noch um Millimeter. Dann hatte Richard Douglas Fosbury die verwegene Idee nicht vorwärts über die Latte zu springen sondern mit dem Rücken – der Rest ist bekannt. Jetzt wisst ihr übrigens auch, was das Logo-Männchen gerade macht…
Munter bleiben.