Moin zusammen!
Seit heute Morgen sind wir keine AustauschschülerInnen, -lehrerInnen, -wasauchimmerInnen mehr, seit heute morgen sind wir Touris auf Klassenfahrt. Eine Woche Gast zu sein bei wildfremden (wenn auch sehr bemühten und gastfreundlichen) Menschen, in einer absolut fremden Kultur, ausgestattet mit etwas Schulenglisch, dass war schon sehr anstrengend! Und ich glaube bei uns allen, als sich die Türen unseres Reisebusses schlossen, ein leises „Plumms“ gehört zu haben – da ist schon eine Last abgefallen (bei mir jedenfalls). Die erste Hälfte der Reise war echte Arbeit – mit dem Lohn großartiger Erfahrungen ohne jeden Zweifel, jetzt aber lehnen wir uns zurück und genießen die zweite Hälfte.
Die begann in Wuzhen mit dem Abschied von unserer Dolmetscherin Fiona, die wir alle wegen ihrer witzigen Art ins Herz geschlossen hatten. Im Tausch haben wir unseren englischsprachigen Tourguide William kennengelernt, der uns auch gleich – ganz tourimäßig – mittels eines Gruppenfähnchens durch die Wasserstadt von Wuzhen geführt hat. Naja, jedenfalls durch einen sehr kleinen Teil eines Areals, das es in seiner Ausdehnung durchaus mit Friedrichstadt aufnehmen könnte – bei einer Anmutung, die der des Freilichtmuseums in Molfsee nahe kommt. Aber nach nur zwei Stunden (inklusive 20 Minuten „Freilauf“ und Mittagessen – mit Gewürzen, lecker!), ging es dann in den Bus und weiter nach Hangzhou, wo wir schon um 15:30h unsere Hotelzimmer bezogen haben. Es wäre also deutlich mehr Zeit für eine individuelle Erkundung der Wasserstadt da gewesen. Schade! Den Kids war‘s egal, das Betreungsteam ist ein bisschen um den Block gelaufen, so dass die Zeit bis zum Abendessen in einem benachbarten Chinarestaurant doch irgendwie herum ging. Das Essen war erneut richtig lecker, einige Schüsseln hatten sogar ernsthaft scharfe Speisen zu bieten! Da drängt sich mir so langsam die Frage auf, wieso wir eine Woche lang nur fast ungewürztes Essen zu schmecken bekommen haben. Dürfen Gewürze nur auf dem Festland Verwendung finden? Ich bin ratlos…
Gleich geht’s in ein Bett mit richtiger Matratze. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich darüber freue! Vorweg gibt es noch eine Dusche in einem sauberen Badezimmer, in dem zuverlässig warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Das ist unglaublicher Luxus! Das ganze Marmorgedöns drumrum brauche ich dagegen nicht wirklich. Aber hey, irgendwas ist ja immer. ????
Munter bleiben!
P.S.: Das Bild täuscht übrigens eine in der Wirklichkeit nicht vorhandene Idylle vor. Tatsächlich habe ich nur sauber um die Besuchermassen herumgeknipst.