Moin zusammen!
Heute bekamen wir die volle Breitseite chinesischer Programmplanung geboten: Kung Fu-Darbietung mit Mitmachanteilen, Tauziehen-Wettbewerb, Sandmalereiunterricht, Unterricht in klassischer chinesischer Musik, traditionelles Knotenknüpfen und Symbole ausschnippeln! Alles – auch in der Form des Unterrichts – ganz schön anders, als bei uns an der Schule. Die chinesischen Kids zeigen in diesen Dingen bewundernswerte Ausdauer und Geschicklichkeiten! Außerdem gab es einen Fahnenappell, jedenfalls würde ich das als alter Kriegsdienstverweigerer mal so nennen. Da stehen dann 1200 Kids in Reih und Glied auf dem Sportplatz, gucken zu wie die Fahne aufgezogen wird und machen dann noch ein bisschen Gymnastik. Nicht jeder, wie er mag sondern wie es die Stimme aus dem Lautsprecher vorbellt.
Ist schon toll, wie gesittet das dabei abgeht, hat aber auch einen Beigeschmack. Ich weiß nicht so recht… Ziemlich mulmig wird mir auf jeden Fall, wenn ich mir die ganzen Überwachungskameras anschaue. Hier im Wohngebiet sind welche, an Straßenkreuzungen (ohne das es einen merkbaren Effekt auf die Einhaltung von Verkehrsregeln hätte) und in der Schule außen und in den Fluren sowieso. Vereinzelt gibt es sogar Kameras in Fachräumen. Dazu kommt eine Minuspunkte-Tabelle der Klassen, über die monatlich die beste (was immer das heißen mag) Klasse bestimmt wird.
Leider haben wir unter den begleitenden Erwachsenen einen Krankheitsfall, so dass unser Chef der Mission heute ebenfalls nach Shanghai reinfahren musste, um gemeinsam mit unserer Dolmetscherin die Krankenhausbehandlung zu organisieren. Die Kids erfreuen sich weiterhin bester Gesundheit. Vielleicht gibt es ja Morgen schon eine Entwarnung. Ich drücke meinem Reisegefährten jedenfalls die Daumen und wünsche gute Besserung!
Bleibt munter.