Moin zusammen!
Am Freitag habe ich ja nicht nur mein Parteibuch bekommen sondern auch der Festrede von Torsten Albig zugehört. Darin ging es u.a. auch um verdiente Sozialdemokraten, die in der NS-Zeit verfolgt wurden und zu Tode kamen. Ihnen wird im Straßenbild Neumünsters mit Stolpersteinen gedacht (und es sind drei Straßen in Neumünster nach ihnen benannt. Eine Liste aller in Neumünster verlegten Stolpersteine gibt es übrigens hier. Heute habe ich die trübe Wetterlage genutzt und bin die fünf Steine abgefahren – einfach um mal zu gucken und weil ich ja noch ein Thema und Foto für diesen Blog brauchte. Die kleine Tour begann in der Bellmannstraße (Nach wem bitte ist die benannt? Leider fehlt dieses kleine Erklärschildchen unter dem Straßennamen, die scheinen echt aus der Mode gekommen zu sein – doch daher später mehr.) beim Stein von Walter Hohnsbehn. Weiter ging es dann zu den Steinen von Rudolf Henning, Konrad Matzke, Ludwig Tamm und Max Richter. Auf dem Heimweg bin ich dann noch zu den drei Straßen, die nach verstorbenen Genossen benannt worden sind, gefahren.
Auch bei der Walter-Hohnsbehn-Straße fand sich kein Hinweis auf dem Namensgeber. Bei der Max-Richter-Straße waren es nur Geburts- und Todesjahr sowie zwei dürre Stichworte zu seinen ausgeübten Funktionen. Natürlich passt auf so ein Schildchen nicht mehr drauf. Aber das finde ich sehr schade und den heutigen Möglichkeiten der Informationsverbreitung völlig unangemessen. Wie wäre es denn, wenn an jedem Straßennamen, ein QR-Code kleben würde? Ein Klick mit dem Smartphone und man würde auf einer „Neumünsteraner-Straßennamen-Erklärseite“ landen – mit weiterführenden Links zu noch mehr Infos! Aber wer soll das machen? Wieviele Straßen gibt es in Neumünster? Das ist für einen oder auch eine kleine Gruppe garnicht zu schaffen. Wie wäre es also, wenn man so ein Projekt langfristig anlegt und es auf alle weiterführenden Schulen in Neumünster verteilen würde? Jede übernimmt einen Teil der Straßen, z.B. die, die im Umkreis der Schule liegen oder so. Langfristig würde ein gemeinsames Geschichtsprojekt der Neumünsteraner Schulen entstehen, Besucher und Einwohner könnten einfach mal schnell nachgucken, wer oder was der Namensgeber einer bestimmten Straße ist. Ein Projekt übrigens, bei dem es um mehr ginge als „nur“ lokale Geschichte in die Gegenwart zu transferieren. Schülerinnen und Schüler müssten recherchieren, verifizieren, texten, programmieren und letztlich die QR-Codes anbringen. Klingt für mich nach interessanten Idee – aber wahrscheinlich darf man an deutschen Norm-Straßenschilder keine Aufkleber anbringen.
In diesem Sinne, bleibt munter – ich bleib‘ es auch!