Moin zusammen!
Wie ich Euch ja nun bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase reibe, begleiten mich seit einiger Zeit Fuji Kameras – (noch) nicht bei den professionellen Jobs, aber bei allen anderen Gelegenheiten. So natürlich auch bei meinen Kursen, um den Teilnehmer*innen das eine oder andere Beispielbild zu knipsen und meine Ideen zu visualisieren.
Z.B. habe ich bei meinen Portraits-Kurzkursen versucht den TN zu verdeutlichen, dass es eben nicht immer und ausschließlich um technische Perfektion gehen muss. Gerade bei Portraits ist es häufig wichtiger eine Stimmung zu transportieren, mit der Location und dem Model zu spielen und sich in eine fiktive Situation hineinzuversetzen. Dazu bietet sich die Alte Holstenbrauerei geradezu an: Im spärlich beleuchteten Innenhof kommt eine düsteren „Seitenstrassen-Atmosphäre“ auf, die von dem hartem Licht der Natriumdampflampen noch unterstrichen wird. Hier wird eine attraktive Blondine schnell zum „verruchten Vamp“ oder zu einem „gefallenen Engel“ – das ganze untermalt von einem körnigen SW-Look.
Sich als Fotograf in eine Situation einzuleben, die richtigen technischen Mittel bei der Aufnahme zu wählen und durch die EBV zu betonen, fällt natürlich besonders Anfängern nicht leicht. Dabei bemerke ich immer wieder – auch in anderen Kursen -, dass die Fotografen*innen viel zu sehr in ihrem Lehrbuchwissen und vorgefassten Bildideen verharren. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Als Fotograf nutze ich das, was die Location, das Licht und die Situation mir bieten und jammere nicht über das, was ich mir fehlt. Wenn das Model mitzieht, dann passieren manchmal besonders stimmungsvolle Bilder:
Technische Daten: Fuji X-E1, 56mm, f1.2, 1/250sec., ISO 3200, JPEG, EBV in LR. Der Bildlook kommt einer analogen Aufnahme aus meiner uralten Leica M4-P auf Kodak T-Max 3200 sehr nahe; vermittelt m.M.n. die gewünschte Stimmung viel besser als die „geleckte“ Datei einer modernen Digitalkamera es üblicherweise tut. Mir sind rauschfreie Aufnahmen in Lichtsituationen wie der hier gezeigten immer suspekt – aber ich bin ja auch schon alt…
Vielen Dank Jeanine, dass ich das Bild zeigen darf.
Bleibt munter, Euer
Jörg