Moin zusammen,
nachdem ich einige Themen des offenen Fototreffs „geschwänzt“ bzw. aus dem Archiv bedient hatte, wollte ich zum Thema „rot“ mal wieder etwas neues produzieren. Also bin ich durch die Haushaltwaren-Abteilung von real und die Deko-Abteilung von Bröbel Mücke getapert um etwas in rot zu finden. Schließlich blieben meine müden Augen an einer kleinen roten Vase hängen. Aber nur eine Vase? Irgendwie ein bisschen wenig… Gott sei Dank fand sich in nur geringer Entfernung zum Vasen-Verkaufstisch ein weiterer mit Kunstblumen, u.a. einer Buchsbaum-Plastikkugel. „Die kontrastiert doch super in Farbe und Struktur zu Vase!“, dachte ich mir und so erwarb ich beides. Die Idee, die mir v.O. gekommen war sah vor, die Kugel auf der Vase zu platzieren, beides vor einen schwarzen Hintergrund zu stellen und mit zwei seitlichen Lichtquellen in Szene zu setzen. Insgesamt ein sehr reduzierter, um die senkrechte Spiegelachse symmetrischer Aufbau mit dem knalligen Rot der Vase im Kontrast zum grünen Chaos der grünen Kugel.
Im Studio entstand dann zuerst der Aufbau mit einer mit schwarzem Tuch abgedeckten Standfläche auf einem Lampenstativ (ein Tisch o.ä. hätte eine sehr starke Annäherung der Lampen verhindert), einer schwarzen Hintergrundstellwand und den beiden Studioblitzen mit aufgesetzten 60x60cm Softboxen. Testaufnahmen zeigten mir dann schnell, dass es dem Bild an Tiefe fehlte. Deshalb fügte ich dem Aufbau einen Kompaktblitz von Yongou mit Wabe und roter Filterfolie bei. Dieser sollte den Hintergrund mit einem dezenten roten Verlauf hinter der Vase versehen – ganz so, als würde die Vase von innen leicht „glühen“. Bei weiteren Testaufnahmen gefiel mir die Beleuchtung des oberen Kugel-Bereichs noch nicht, so dass ich als vierte Lichtquelle einen weiteren Yongnuo-Blitz mit einer 40x40cm Softbox als quasi Kopflicht aufbaute. Das Ganze sah dann so aus:
In der Seitenansicht ist der Hintergrundblitz besser zu erkennen:
Der Aufbau im Detail:
Und hier das Ergebnis (nachdem der Bearbeitung in LR und PSE, wo ich die „Spiegelung“ unter der Vase erstellt und die Retusche durchgeführt habe):
Ein paar technische Details: Die Studioblitze steuerte ich per Funkauslösung an, während die beiden Kompaktblitze durch ihre eingebauten Servozellen ausgelöst wurden. Fotografiert habe ich mit einer Canon 5D Mk III und einem Tamron 2,8/90mm Makro Objektiv @ Bl. 10 mit 1/160 sec bei ISO 100. Die Studioblitze sind übrigens mit 100Ws die leistungsmässig kleinsten, die Elinchrom zu bieten hat und das ist in diesem Fall auch gut so: Für diesen Aufbau brauchte ich nur 1/4 der Leistung (also lächerliche 25 Ws) – so weit hätte ich einen leistungsstärkeren Blitz nicht herunterregeln können. Weiter abblenden hätte die Abbildungsleitung durch Beugung vermindert und weniger als ISO 100 geht auch nicht… Es wäre mir also nur der Griff zum Graufilter geblieben! Ihr seht: Es braucht mittlerweile im Studio keine sündhaft teueren superleistungsstarken 400/800/1600 Ws Blitze mehr.
Bleibt munter!
Euer Jörg